Manifest zum „Welttag des Kinder- und Jugendtheaters“

Die Forderung: Das UN-Kinderrecht auf Kulturelle Teilhabe auf allen gesellschaftlichen Ebenen verankern

Die ASSITEJ – die Internationale Vereinigung des Theaters für Kinder und Jugendliche – feiert weltweit am 20. März eines jeden Jahres den „Welttag des Theaters für junges Publikum“. Der 20. März soll also der Tag sein, an dem die Theater für Kinder und Jugendliche der Öffentlichkeit zeigen, dass es sie gibt und an dem sie für diese Öffentlichkeit ihre Häuser öffnen. Jedes Kind und jede*r Jugendliche hat ein Recht auf die Teilhabe an Kunst und Kultur! Der 20. März ist daher auch der Tag, an dem die Theater für Kinder und Jugendliche ihre Verantwortung für die Gesellschaft bewusst machen. 

Ausgangspunkt für Aktionen deutschlandweit ist in diesem Jahr das ASSITEJ MANIFEST, das im Herbst 2020 veröffentlicht wurde und im Dialog der ASSITEJ-Zentren in aller Welt erarbeitet wurde.

Der Beitrag des GRIPS Theaters: Zum Welttag des Kinder- und Jugendtheaters veröffentlichen wir das „TheaterPowerPaket für Oberschulen“, eine 56-seitige Broschüre mit einer Vielzahl von Anregungen, Ideen, Spiel- und Gesprächsanlässen und umfangreichen Informationen, um Jugendlichen, trotz geschlossener Theater, kulturelle Teilhabe zu ermöglichen. Bereits zum „Welttag der UN-Kinderrechte“ am 20. November 2020 haben wir das „TheaterPowerPaket für Grundschulen / Kinder“ veröffentlicht, was als gedrucktes Heft plus CD an alle Berliner Grundschulen in mehrfacher Ausfertigung geschickt wurde. Die äußerst positive Resonanz darauf war Grund genug für eine spezielle Ausgabe für Jugendliche.

Das GRIPS Theater schließt sich den Forderungen für eine nachhaltige Kultur- und Theaterpolitik für ein junges Publikum auf der Grundlage des Manifests der ASSITEJ international an, hier in Auszügen:

„…Die Bedeutung der Künste erweist sich sowohl in der Begegnung mit professioneller Kunst als auch in der eigenen Aktivität. Das Recht auf Teilhabe für Kinder und Jugendliche an Kunst ist in der UN-Kinderrechtskonvention insbesondere in den Artikeln 13 und 31 festgeschrieben.
Gerade jetzt wird sichtbar, wie dringlich es ist, für jedes Kind und jeden Jugendlichen die gleichen Chancen und Teilhabemöglichkeiten zu schaffen und wie notwendig es ist, die Welt für alle Heranwachsenden gesund und nachhaltig zu gestalten. Gerade jetzt ist es Zeit, Maßnahmen zu ergreifen, um das Zusammenleben aller Generationen in unseren Gesellschaften zu verbessern.Kunst und Kultur spielen dabei eine besondere Rolle, denn sie erlauben uns, gemeinsam mit Kindern undJugendlichen unsere Phantasie zu nutzen, um eine Welt zu schaffen, in der wir alle leben wollen.
Wir sind fest davon überzeugt, dass insbesondere die darstellenden Künste in und nach dieser Krise eine große Bedeutung für die Gesundheit und das seelische Wohlbefinden der Heranwachsenden haben.

Die ASSITEJ als Vertretung des Theaters für junges Publikum fordert: Kinder und Jugendliche aktiver als bisher einzubeziehen als Berater*innen und Partner*innen dafür zu sorgen, dass ihre Meinungen und Ansichten auf allen Ebenen berücksichtigt werden.“
(…)

Die Kunst- und Kulturministerien werden aufgefordert:

  • langfristige und durchdachte Förderprogramme mit ausreichender Finanzierung aufzulegen und politisch zu begleiten, um die gleichberechtigte und uneingeschränkte Teilhabe aller Kinder und Jugendlichen an Kunst und Kultur zu gewährleisten. 
  • zu gewährleisten, dass es inklusive Angebote von hoher Qualität gibt, die alle Kinder und Jugendlichen erreichen.
  • für eine angemessene Bezahlung der Akteure zu sorgen, egal ob die Angebote sich an Kinder, Jugendliche oder Erwachsene richten.
  • dafür zu sorgen, dass Kunst und Kultur für Kinder und Jugendliche mindestens entsprechend ihres Anteils an der Bevölkerung gefördert und finanziert wird.  
  • aktiv Austausch und Recherche zu best practice Modellen für die Förderung von Kulturangeboten für Kinder und Jugendliche und ihre Familien zu fördern. Die künstlerische Arbeit von Kindern und Jugendlichen braucht eine kontinuierliche Evaluation und Weiterentwicklung der Förderinstrumente, um in diesem Bereich – auch im weltweiten Vergleich – höchstmöglichen Standards zu genügen.“

Das ganze Manifest zum Nachlesen als Download!