Der „Berliner Kindertheaterpreis 2023“

Preisverleihung am 25. April 2023 im Rahmen des Festivals AUGENBLICK MAL

Am Dienstag, 25. April 2023, ist es wieder soweit, dann werden wir im Rahmen einer festlichen Gala im GRIPS Theater erfahren, wer den diesjährigen Berliner Kindertheaterpreis gewinnt, die nominierten Autor*innen sind: Julia Blesken, Ayşe Bosse, Marie Hüttner, Sebastian Klauke und Lara Schützsack. Fünf Autorinnen und Autoren, die bereits in den unterschiedlichsten Genres Kinderbücher, Romane, Drehbücher, Hörspiele und Theaterstücke veröffentlicht haben, neu ist ihnen allen jedoch das Schreiben für das Kindertheater gewesen. Als für den Wettbewerb Nominierte hatten sie die Möglichkeit, Fachwissen über das Schreiben in zwei Workshop-Phasen zu bekommen. Erst danach haben sie ihre Stücke der Jury vorgelegt.

Was macht diesen Wettbewerb eigentlich so erfolgreich?

Dass genau dieses praxisnahe Konzept unseres Wettbewerbs, den wir seit 2005 gemeinsam mit unserem Partner GASAG AG ausschreiben, das Erfolgsrezept ist, spiegeln uns viele der bisherigen Teilnehmenden. Die Praxis zeigt es ja auch: Mit dem „Berliner Kindertheaterpreis“ wurden u.a. Esther Becker, Milena Baisch, Kirsten Fuchs, Kristo Šagor, Thilo Reffert, Jan Friedrich, Carsten Brandau und Reihaneh Youzbashi Dizaji ausgezeichnet, das nur eine kleine Auswahl ehemaliger Teilnehmer*innen, deren Stücke bundesweit von den Kinder- und Jugendtheatern gespielt werden. Und im aktuellen Repertoire des GRIPS Theaters sind allein drei Stücke von Kirsten Fuchs, eines von Esther Becker, eines von Milena Baisch und auch das Siegerstück von 2021, , „Die Blauen Engel“ von Manuel Ostwald, am 15. Juni gibt es noch die Uraufführung von „Der Bus brennt“, ein Zukunftsszenario zur Klimakrise von Kirsten Fuchs.

Vermittlung von Praxiswissen in den Workshop-Phasen

In Workshop-Phase 1 nominiert die Jury aus den eingereichten Vorschlägen fünf Autor*innen und lädt diese zur Weiterteilnahme am Wettbewerb ein. Mit einem Schreibstipendium von jeweils 1.500 Euro ausgestattet, werden sie in ihrem Schreibprozess begleitet. In zwei mehrtägigen Workshops bekommen sie intensive Einblicke ins Kindertheater, das komplette Theater wird ihnen zur Beratung an ihre Seite gestellt. In der ersten Workshop-Phase sind Besuche in Schulen, Vorträge mit Kinderpsycholog*innen zur Kindheit und dramaturgische Gespräche mit den GRIPS Dramaturg*innen und Theaterpädagog*innen vorgesehen.

In der zweiten Workshop-Phase legen die fünf Nominierten erste Stückentwürfe vor, die in der Praxis mit Schauspielenden des GRIPS Theaters, Einschätzungen der Regie und der Theaterpädagogik praktisch ausprobiert werden.
Hier ein paar Eindrücke aus dieser zweiten Workshop-Phase (Foto von David Baltzer | bildbuehne.de):

Erst danach legen die Stipendiaten ihre Stückentwürfe der Jury vor. Der erste Preis umfasst neben einem Preisgeld die Uraufführung im GRIPS Theater und die Aufnahme in den Spielplan. Die Preisverleihung ist am 25. April im Rahmen des Festivals „Augenblick mal!“, im Rahmen eines Gala-Abends werden auszugsweise die Stücke szenisch vorgestellt und im Anschluss die Preise vergeben.

Nominiert für den Berliner Kindertheaterpreis 2023 sind:

Julia Blesken (1976) hat bis jetzt Kinderbücher veröffentlicht, für „Mission Kolomoro oder: Opa in der Plastiktüte!“ erhielt sie den Kirsten-Boie-Preis. Lebt in Berlin. Vorgeschlagen vom Verlag Friedrich Oetinger.

Marie Hüttner: (1989) ist freie Autorin und Stipendiatin der Akademie für Kindermedien. Psychologiestudium, Lerntherapeutin. Schrieb mehrere Jahre serielle Formate für Audible Originals. Lebt in Berlin. Vorgeschlagen von der Akademie für Kindermedien

Sebastian Klauke (1990), u.a. Drehbuch- und Dramaturgie-Studium in Berlin, Baden-Württemberg und Potsdam, lebt als freischaffender Autor in Berlin. Vorgeschlagen von Manuel Ostwald, Preisträger 2021

Ayşe Bosse (1976) ist Autorin, Schauspielerin und Trauerbegleiterin, ihre Bücher für Kinder und Jugendliche zum Thema Trauer wurde in mehrere Sprachen übersetzt, für ihr Kinderbuch „Pembo – halb und halb macht doppelt glücklich!« wurde sie u.a. für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2021 nominiert. Sie lebt in Hamburg. Vorgeschlagen vom Arbeitskreis für Jugendliteratur e.V.. 

Lara Schützsack (1981), absolvierte u.a. ein Drehbuchstudium an der HFF Berlin. Für ihre Bücher erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt 2019 den Korbinian-Paul-Maar-Preis und den Zürcher Kinderbuchpreis für ihren Roman »Sonne, Moon und Sterne“. Sie lebt in Berlin.  Vorgeschlagen von der Autorin Kirsten Reinhardt, Nominierte 2021

Die Jury der Ausschreibung 2023: Philipp Harpain (Leitung GRIPS Theater) | Tobias Diekmann und Ute Volknant (Dramaturgie GRIPS Theater) | Barbara Behrendt (Kulturjournalistin) | Nicole Kellerhals (Film- und Fernsehdramaturgin) | Robert Neumann (Regisseur).

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Was Autorinnen und Autoren für das Schreiben brauchen, dazu haben wir bei der letzten Ausschreibung 2021 GRIPS-Dramaturgin Ute Volknant und Sponsoringreferentin Birgit Jammes von der GASAG gefragt, das sehr aufschlussreiche Interview gibt es hier im Blog: https://grips.online/du-musst-schreiben-den-rest-machen-wir