Über hohe Erwartungen ans Gremium, übers Gehörtwerden und über den Wunsch nach Selbstbestimmung – Schauspieler*innen Lisa Klabunde und Christian Giese im Gespräch
Eine Blog-Reihe von Maryam Rosenboom (FSJ Kultur 2020/21)
Am GRIPS Theater werden zentrale künstlerische Entscheidungen von Vertreter*innen verschiedener Abteilungen am Haus in einem Gremium abgestimmt.
In dieser Blog-Reihe wird das Thema Mitbestimmung am GRIPS Theater aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet.
Mit Lisa und Christian traf ich mich am ersten Tag des Spielzeitauftaktes im noch leeren Publikumssaal. Im Hintergrund wurden noch die letzten Bauarbeiten fertiggestellt – aber das gehört eben auch mit zum Theaterbetrieb.
„Ich finde, das sind gute Prozesse die da stattfinden und die sich sicherlich noch nicht am Ende. Und das ist bei Demokratie aber auch immer so, dass du immer wieder neu überlegen darfst – die Möglichkeit der Änderung oder Verbesserung besteht.
Lisa Klabunde, 1990 in Leipzig geboren, schließt sich mit 13 Jahren einer Jugendtheatergruppe an.
Nach dem Abitur studiert sie zunächst Soziale Arbeit, bewirbt sich jedoch nach zwei Semestern an der Theaterakademie Vorpommern, wo sie von 2010-2014 Schauspiel studiert. Während des Studiums ist sie bereits als Julia in „Romeo & Julia“ am Theater Neubrandenburg/ Neustrelitz zu sehen.
Ihr Erstengagement führt sie von 2014-2017 ans Theater Rudolstadt. Zu ihren Lieblingsrollen dort werden das Gretchen im „Faust I“ (R.: Steffen Mensching), die Hermia im „Sommernachtstraum“ (R.: Jens Schmidl), Nadeshda in „Eine heikle Sache, die Seele“ (R.: Herbert Olschok) und Vicky/Brooke in „Der nackte Wahnsinn“ (R.: Carl-Hermann Risse). Für die Spielzeit 2016 bekommt sie den Theaterpreis „Caroline“ des Theaters Rudolstadt für ihre „herausragende schauspielerische Leistung“ verliehen. In der Spielzeit 17/18 zieht Lisa als freie Schauspielerin durch die Theaterlandschaft, spielt u.a. die Maria Stuart in „Maria Stuart“ (R.: Marcus Kaloff) in einer freien Produktion in Magdeburg, ist außerdem als Gast am Theater Rudolstadt und dem Deutsch-Sorbischen Volkstheater Bautzen tätig.
Im Frühjahr 2018 wird Lisa im Ensemble des GRIPS Theaters engagiert.
Christian Giese ist 1962 in Celle, Niedersachsen, geboren. 1985 kommt er nach Berlin und beginnt an der Fritz-Kirchhoff-Schule die Schauspielausbildung, die er 1988 abschließt. Nach einer Spielzeit am Berliner Theater „Tribüne“, wird er 1989 am GRIPS Theater engagiert und ist seitdem mit Unterbrechungen festes Ensemblemitglied.
Zwischenzeitlich spielte er bei Theater Strahl und der Berliner Shakespeare Company und war zusätzlich als Sprecher für verschiedene Hörspielproduktionen tätig. Seit 2005 auch als Regisseur und Autor (u.a. „Die Faxen dicke“ für das GRIPS Theater, „Heidi sucht den Schnee“ für den Berliner Wintergarten, „Spaaaß, oder wer bestimmt was lustig ist?“ und „Das wird man doch mal sagen dürfen“ für Theater Strahl) tätig. 2019 inszeniert er sein Stück: „Spaaaß, oder wer bestimmt was lustig ist?“ am Theater für Kinder und Jugendliche in Krasnojarsk, Russland.
Christian ist verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Kindern.