Die Meilensteine: Von einer utopischen Idee zum neuen Kulturquartier Hansaviertel

2016

Seit 2016 gibt es verstärkte Bestrebungen seitens verschiedener Akteur*innen im Hansaviertel, wie der Hansaplatz und sein Umfeld weiterentwickelt werden könnten. Besonders brachliegende Flächen entlang der S-Bahn-Trasse bergen Entwicklungspotential, die die Aufenthaltsqualität rund um den Hansaplatz und das Hansaviertel als Kulturstandort zu gestalten. Gleichzeitig stellt die neue Leitung des GRIPS Theaters, Leiter Philipp Harpain, Geschäftsführer Andreas Joppich und Referentin Paulina Papenfuß, die mehr als schwierigen Arbeitsbedingungen im GRIPS Theater selbst fest. Das Haus war ursprünglich ein Programmkino und nie als Theater geplant, das Haus platzt 2016 aus allen Nähten, über das ganze Hansaviertel sind Büroräume, Werkstätten, Lager, Magazine, Workshopräume, Poststellen und Garagen verteilt, die Studiobühnen mit weiteren Büros und Workshopräumen ist 5 Kilometer entfernt in der Klosterstraße am Alexanderplatz. Die Idee eines Neubaus wird geboren.

2017

Masterstudierende der HTWK Leipzig entwerfen in einer ersten Runde 2017 anhand der Raumbedarfe des GRIPS Theater 20 zukunftsweisende Theaterbauten auf der Freifläche Altonaer Str./ Lessingstraße

2018

Auf Initiative der Bürgervereinsvorsitzenden des Hansaviertels, Brigitta Voigt, und Leiter des Architekturbüros phase eins, Benno Hossbach findet im Dezember 2018 ein Intensivworkshop statt. Bezirkspolitiker*innen, Grünflächen- und Landesdenkmalschutz, Vertreter*innen des Bürgervereins Hansaviertel, die Theaterleitung des GRIPS und Vertreter*innen der Akademie der Künste kommen zusammen. Anhand eines städtebaulichen Entwicklungskonzepts werden Nutzungskonzepte diskutiert, mit dem Plädoyer, im Hansaviertel Kultureinrichtungen zu stärken und weiter anzusiedeln. 

Die Leitung des GRIPS Theaters nimmt Gespräche mit Bezirkspolitik und Berliner Senat auf. Es gibt positive Signale, die Flächen für Kulturorte umzuwidmen. 

Eine erste Machbarkeitsstudie von GRIPS Theater und Akademie der Künste hat zum Ergebnis, dass ein gemeinsamer Bau von Archiv und Theater auf der Freifläche Altonaer Straße/ Lessingstraße nicht realisierbar ist. 

Der Berliner Kultursenat bewilligt eine Machbarkeitsstudie für einen Erweiterungsbau GRIPS Theater auf der Freifläche Altonaer Straße/ Bachstraße.  

Das Architekturbüro phase eins prüft, in enger Abstimmung mit dem GRIPS Theater, wie der umfassende Raumbedarf auf dem verfügbaren, schmalen Grundstück an der S-Bahn abgebildet werden könnte. 

2022

2022 liegt die Machbarkeitsstudie des Architekturbüros phase eins vor, welche eine Realisierung bestätigt. 

Nach diesen Prozessen beantragt Andreas Joppich, Geschäftsführer des GRIPS Theaters, die Kofinanzierung eines Erweiterungsbaus beim Bundesministerium für Kultur und Medien im Förderprogramm „Investitionen in national bedeutsame Kultureinrichtungen“.  

2023

GRIPS 2.0: Studierende des Masterstudiengangs „Entwerfen“ aus Leipzig und Bielefeld widmen sich im Sommersemester 2023 anhand der Machbarkeitsstudie einem Theaterneubau GRIPS auf der Freifläche Altonaer Straße / Bachstraße.

Am 28. September 2023 erhält das GRIPS Theater als „Kulturort von nationaler Bedeutung“ die Zusage von Bundesmitteln und Konzepte für neue Theaterräume in Höhe von 19 Millionen Euro. Die Hälfte der erforderlichen Finanzmittel für einen Erweiterungsbau ist damit gesichert.  

Ein Grünflächenkonzept wurde beauftragt, um Ideen für die Kompensation der Bebauung einer Grünfläche zu entwickeln.  

2025

Die zweite Hälfte der Finanzierung von 19 Millionen muss gesichert werden. Hier ist das Land Berlin gefragt. 

Das GRIPS Theater initiiert Mitte Mai 2025 die Spendenkampagne „Berlin braucht GRIPS“, mit dem Ziel bis August 2028 einen Eigenanteil von 1 Million Euro aufzubringen, der die Kosten für die Innenausstattung des Theaters trägt.  

Ausblick

Bis August 2028 muss die Kofinanzierung abgesichert werden, sonst verfallen die 19 Millionen. Die Gespräche mit Senat und Bezirk sind positiv, wir sind auch guter Dinge, dass wir die eine Million an Eigenmittel bis 2028 gespendet bekommen.

Dann könnte der Neubau Anfang der 2030er Jahre beginnen und die Idee, gemeinsam mit den Partnern vor Ort das Hansaviertel zu einem neuen Kulturort aufzuwerten, wird Realität – was ein Gewinn für die ganze Stadt wäre! Dazu gehören die Akademie der Künste, die ja schon im Hanseatenweg eine Dependance hat, und die einen Neubau plant, das Buchstabenmuseum, die Hansabibliothek, die IBA-Bauten und natürlich auch die Initiativen und Organisationen der Zivilgesellschaft vor Ort wie „Gesicht zeigen“ – wir alle gemeinsam können mit dem Neubau, der als offenes Haus für gemeinsame Veranstaltungen gedacht ist, gemeinsam den Kulturort Hansaviertel als einen lebendigen Ort des Miteinanders gestalten und etablieren.