FAQ: Die Kampagne „Berlin braucht mehr GRIPS“

Und? Habt ihr schon an den Litfaßsäulen innerhalb des S-Bahn-Rings die Plakate „Berlin braucht mehr GRIPS!“ entdeckt? Strenggenommen lässt sich ja generell gegen diesen Slogan nichts sagen, mehr GRIPS kann man immer gebrauchen. Dennoch stellt sich die Frage:

Hinter dem Slogan verbirgt sich eine aktuelle GRIPS-Spendenkampagne mit dem Ziel, eine Million Euro für einen Neu- und Erweiterungsbau des GRIPS Theaters im Hansaviertel zu sammeln. 

Wir wissen, es klingt verrückt, inmitten der massiven Berliner Kulturkürzungen eine Spendenkampagne für einen dringend benötigten Neu- und Erweiterungsbau für das GRIPS Theater ins Leben zu rufen. Aber so spontan wie das klingt, ist das alles nicht, an der Idee arbeiten GRIPS-Leiter Philipp Harpain, Geschäftsführer Andreas Joppich und die Referentin Paulina Papenfuß seit neun (!) Jahren – und es sind schon 19 Millionen vom Bund sicher, eine 120-seitige Machbarkeitsstudie bestätigt die Umsetzbarkeit der Idee eines Neubaus, und viele Akteur*innen wissen Bescheid und sind an Bord!

Trailer von Jānis Putniņš | Musik von Öz Kaveller | Idee: Paulina Papenfuß

Der Grund ist, dass das GRIPS Theater am Hansaplatz aus allen Nähten platzt, denn es ist ein Haus, das mal als Programmkino und nie als Theater gedacht war. Um irgendwie mit dem Platzmangel klarzukommen, sind überall in der Stadt unsere Studiobühne, Schreinerei, Magazine, Lager, Büroräume, Kostüm- und Requisitenfundus, Materiallager und Poststelle rund um den Hansaplatz bis hin zum 5 Kilometer entfernten Podewil in Mitte verteilt – ein Zustand, der so nicht mehr haltbar ist. Das Ziel: Mit einem Neu- und Erweiterungsbau am Hansaplatz einen modernen Theater- und Kulturort zu schaffen, der Leuchtturmcharakter für Berlin hat. Und dabei mit weiteren Kulturakteur*innen vor Ort wie der Akademie der Künste, das Buchstabenmuseum, die IBA-Gebäude, die NGO „Gesicht Zeigen“ u.a. den Hansaplatz als neuen Kulturort aufzuwerten.

Im geplanten Erweiterungsbau an der Altonaer-/Ecke Bachstraße sollen neben zwei zusätzlichen Bühnen (große Bühne und Studiobühne) Büroräume, Lager, Werkstätten, Probebühnen und Workshopräume unterkommen. Das jetzige Gebäude mit der bekannten Arenabühne soll bestehen bleiben und in das neue GRIPS-Ensemble mit der Erweiterung integriert werden.

Die Aussichten für die Umsetzung stehen gut, seitdem der Haushaltsausschuss des Bundes im September 2023 die Förderung des Neubaus für das GRIPS im  Förderprogramm „Investitionen in national bedeutsame Kultureinrichtungen“ in Höhe von 19 Millionen beschlossen hat. Da dieses Förderprogramm gemeinsam von Bund und Ländern getragen wird, steht nun das Land in der Pflicht, die gleiche Summe aus eigenen Mitteln beizusteuern, zunächst mit einer Aufnahme in die Investitionsplanung für die Jahre 2030 bis 2033.

Präsentation der Entwürfe der Studenten*innen aus Leipzig und aus Bielefeld | in der Mitte Geschäftsführer Andreas Joppich

Die Signale aus Politik und Verwaltung sind bisher sehr positiv. Mit der Spendenkampagne möchte das GRIPS über die GRIPS-Stiftung Geld als einen Eigenanteil sammeln, um z.B. damit die Ausstattung des Neubaus zu finanzieren.

Gerade in diesen Zeiten der gesellschaftlichen Krisen und der Finanzierungsdebatten der Gegenwart ist es dem GRIPS Theater umso wichtiger, an seiner Vision festzuhalten, nach vorne zu sehen und den Blick und das Herz zu öffnen für Ideen, die Hoffnung geben. „Der geplante Neu- und Erweiterungsbau des GRIPS Theaters ist nicht nur eine starke Vision für das gesamte Berliner Kinder- und Jugendtheater.“ so GRIPS Leiter Philipp Harpain. „Mit dem modernen, zukunftsfähigen und nachhaltigem Bauvorhaben entsteht auch ein Kulturort mit Benefit für ganz Berlin und nationaler Tragweite. Gerade angesichts der aktuellen Kürzungsdebatten wollen wir zeigen, dass eine positive Zukunft möglich ist.“

Philipp Harpain geht es zwar um bessere Bedingungen für das GRIPS, aber auch darum, „den Hansaplatz als einen lebendigen Kulturort mit den Partner:innen vor Ort weiterzuentwickeln. Denn mit dem Erweiterungsbau wird das GRIPS mit den neu geplanten drei Bühnen für noch mehr Publikum und internationale Gäste am Hansaplatz offenstehen. Zusätzlich soll eine offene Cafeteria und eine parkähnliche Gestaltung des Außenbereichs für alle Berliner:innen einen neuen Anziehungspunkt schaffen. Gemeinsam mit der hier ansässigen Akademie der Künste, der Hansabibliothek, den Bauten der Internationalen Bauausstellung und dem erweiterten GRIPS Theater wird das Hansaviertel als lebendiges Kulturquartier gestärkt werden.“

Wie ein Neubau und die Einbindung ins Hansaviertel aussehen könnten, damit haben sich in den letzten Jahren Architektur-Student*innen auf Basis einer 120-seitigen Machbarkeitsstudie des Architekturbüros phase 1 befasst und so spannende wie visionäre Entwürfe für einen Neubau entwickelt. Wir haben eine Auswahl der Entwürfe im Blogbeitrag zusammengefasst, das ist unsere große Empfehlung an alle, die noch Zweifel an der Idee haben! Lasst euch gerne anstecken von diesen schönen Visionen!

Im Blogbeitrag „Von der Idee zum Neubau“ haben wir die Meilensteine aufgelistet.