Nach dem Abi: Ab ins GRIPS!

Ein Freiwilliges Soziales Jahr im GRIPS Theater

Gerade laufen bei uns im Haus die FSJ-Kultur Bewerbungsgespräche für die kommende Spielzeit. Welche Aufgaben ein*e FSJler*in im GRIPS Theater hat, was das Highlighte der aktuellen Spielzeit war und was zukünftige FSJler*innen unbedingt wissen sollten, erfahrt ihr hier im Gespräch mit Nike (aktuelle FSJler*in der Theaterpädagogik) und Daria (aktuelle FSJler*in in der Öffentlichkeitsarbeit)!

Back To The Roots: Wie bist du eigentlich am GRIPS gelandet? Was ist deine Geschichte mit dem GRIPS?

Nike: Ich hatte in der ersten Klasse eine richtig, richtig coole Klassenlehrerin, die selbst Musicals geschrieben hat. Für jedes Kind hat sie eine eigene Rolle dazu gedichtet. Mit dieser Lehrerin war ich ca. 2010 das erste Mal im GRIPS Theater – und voll begeistert. Ein paar Male bin ich dann noch hier gewesen. Kurz vor meinem Abitur habe ich etwas gesucht, das ich nach der Schule machen könnte und bin über die Internetseite der LKJ auf die Stelle in der Theaterpädagogik gestoßen. Ich war mir direkt sicher, dass ich das machen will! Nach einem Zoom-Bewerbungsgespräch wurde ich auch ziemlich schnell genommen und war dann sehr aufreget, dort arbeiten zu dürfen, wo ich sonst nur als Zuschauerin gewesen bin.

Daria: Ich bin in Köln aufgewachsen – reichlich weit vom GRIPS entfernt. Aber meine Mutter ist Berlinerin und hat, bevor sie nach Köln gezogen ist, selbst im GRIPS gearbeitet. Dadurch kenne ich das Theater mein Leben lang. Nichts ist für ein Kindergartenkind beeindruckender, als beim Soundcheck dabei sein zu dürfen und nach einer Vorstellung die Schauspielenden kennenzulernen. Als ich dann älter war, etwa 15, bin ich so oft es ging (und es ging oft!) über das Wochenende nach Berlin gefahren, um ins GRIPS zu gehen. Da wusste ich auch schon, dass es eine FSJ Stelle in der GRIPS Öffentlichkeitsarbeit gibt – und dass ich das „später“ unbedingt machen möchte. Im letzten Frühling habe ich dann gerade für mein Abi gelernt, als meine Mutter zu mir kam und sagte, dass das GRIPS jetzt jemanden für die nächste Spielzeit suche. Für mich war ab dem Moment klar, wo hin mein Weg mich führt. 

Das GRIPS in drei Worten:

Nike: 1. Abwechslungsreich 2.  Lebensfroh 3. Spannend

Daria: 1. Unkonventionell 2. Fordernd 3. Unbeschreiblich schön

Wie sieht dein denn Arbeitsalltag aus? Gibt es etwas, das du am liebsten machst?

Nike: Meinen Arbeitsalltag kann ich schwer beschreiben, da er immer anders aussieht. Eigentlich mache ich jeden Tag etwas anders: Das ist ziemlich cool. Meine Aufgaben gehen von Workshops in Schulen über Vorstellungsbetreuungen und Nachbereitung von einzelnen Stücken bis hin zu Instagram Posts für den Jugendclub. Die einzigen regelmäßigen Termine, die ich habe, sind wöchentliche Teamsitzungen und die Proben des Jugendclubs jeden Mittwoch, die ich begleite. Das macht immer sehr viel Spaß!

Daria: Ähnlich wie bei Nike sieht mein Alltag immer anders aus. Allerdings beginne ich jeden Morgen im Büro und arbeite vom Schreibtisch aus an den unterschiedlichsten Dingen. Dem GRIPS Blog zum Beispiel! Besonders sind immer die Endproben. Kurz vor einer Premiere gilt es eine Social Media Kampagne zu organisieren, die Presse wird eingeladen und das Haus wird mit den neuen Plakaten und Flyern dekoriert.

Abgesehen vom Alltag: Hast du ein besonderes Highlighte erlebt?

Nike: Es gab auf jeden Fall schon mehrere! Eins war auf jeden Fall die Premiere und die Premierenparty in meiner ersten Woche am GRIPS. Da habe ich super viele, neue Leute kennengelernt und einmal die „volle Ladung“ Theater genießen können. Ebenfalls ein Highlight war die „Jugendliche ohne Grenzen“-Gala in Stuttgart, da hatten wir einfach so viel Spaß! Das beste und größte Highlight war aber wahrscheinlich die Premiere sowie die Premierenfeier des Jugendclubs vor kurzem. Ich bin ja am gesamten Probenprozess beteiligt gewesen: Die Erleichterung und Freude darüber, dass am Ende alles geklappt hat, hat die Aufführungen nochmal schöner gemacht.

Daria: Ein Highlight war für mich mein erster richtiger Vorstellungsdienst. Ich bin eigentlich nur zur Einarbeitung dort gewesen – das zweite Mal erst – , musste dann aber für eine kranke Kollegin einspringen. Und plötzlich stand ich auf der Bühne und habe sogar die Ansage gemeistert! Das war ein tolles Gefühl. Die Premiere in unserer ersten Woche hingegen habe ich ganz anders erlebt als Nike! Ich hatte wahnsinnig viel zu tun und dabei noch Schwierigkeiten, mich zurecht zu finden. Die Premieren von STECKER ZIEHEN und SELFIE habe ich aber richtig genießen können.

Was ist dein Lebensmotto, welche Weisheit begleitet dich hier im Theater?

Nike: Wahrscheinlich etwas wie: „Es kommt, wie es kommt“. Im Theater läuft nicht immer alles, wie es ursprünglich geplant war. Aber das Ergebnis ist immer mindestens genauso gut, wenn nicht sogar besser!

Daria: Das Stresslevel im Theater kann zwischendurch sehr hoch sein, da hilft mir mein generelles Lebensmotto: „Morgen ist ein neuer Tag“. Alles, was uns heute an scheinbar unlösbaren Problemen beschäftigt, kann sich morgen schon von selbst erledigt haben. So ist das hier manchmal. Sich das immer wieder vor Augen zu führen, erspart einem viele Nerven.  

Mal ehrlich: Welches ist dein Lieblingsstück auf dem Spielplan?

Nike: Mögen tue ich fast alle. Meine Favoriten sind aber DSCHABBER und LINIE 1 – natürlich 😉

Daria: AUS DIE MAUS berührt mich sehr. Aber den Vorstellungsdienst mache ich am liebsten bei BELLA, BOSS UND BULLI. Das Stück macht eine so gute Laune, dass wir währenddessen sogar im Foyer mit den Kolleg*innen mitsingen und tanzen!

Worauf freust du dich? Was passiert in den kommenden Monaten noch Spannendes?

Nike: Ich freue mich riesig auf die anstehenden Premieren. Ansonsten hoffe ich einfach, dass ich in der verbleibenden Zeit noch so viel wie möglich lernen und mitnehmen kann. Und natürlich will ich die letzten Monate nochmal besonders genießen

Daria: Im Rahmen des FSJs haben wir die Aufgabe, ein eigenverantwortliches Projekt durchzuführen. Dafür habe ich eine Idee, für die ich brenne. Auf die intensive Arbeit daran freue ich mich sehr! Abgesehen davon schließe ich mich Nike an: Jede neue Produktion ist ein spannendes Erlebnis und jede Premiere ein kleiner Höhepunkt.

Stichtag 31.August: Was planst du nach deinem FSJ?

Nike: Einen wirklichen Plan habe ich noch nicht, aber durch meine Arbeit am GRIPS ist mir klar geworden, dass ich unbedingt am Theater arbeiten möchte. In welcher Abteilung genau, weiß ich noch nicht. Am liebsten würde ich alles einmal ausprobieren!

Daria: Davon, im Theater zu arbeiten, habe ich schon immer geträumt. Dass das für meine Zukunft aber eine tatsächliche Option ist, habe ich erst durch das FSJ verstanden. Bedeutet: Wahrscheinlich werde ich – vielleicht früher, vielleicht später – studieren und ans Theater zurückkehren.

Was würdest du dem*der zukünftigen FSJLer*in mitgeben wollen?

Nike: Dass sie sich nicht eingeschüchtert fühlen sollte, ist das erste, das mir einfällt. Wir sind ein großes Haus, an dem viele beeindruckende Menschen arbeiten. Aber alle werden sich genauso sehr freuen, dich kennenzulernen, wie du sie. 

Daria: Da fällt mir vieles ein: Nie den Mut verlieren, wenn es einmal anstrengend ist. Mit den Kolleg*innen reden, wenn du etwas nicht kannst oder verstehst: Das ist kein Problem.