Über die geplanten Kürzungen im Kulturetat und die konkreten Folgen für das GRIPS
Seit Monaten protestiert die Berliner Kulturszene im Rahmen des gemeinsamen Aktionsbündnisses #berlinistkultur gegen die drohenden Kürzungen im Kulturbereich. Am Montagabend, 18.11.24 kam dann die Ernüchterung: Statt der angekündigten 10 % (die schon zu viel wären) sind es mehr als 13 % des Kulturetats in Summe: 130 Millionen Euro. Nur: Das Kulturressort beträgt lediglich 2,1 % des Berliner Gesamthaushalts und die Kürzungen tragen unwesentlich zum Stopfen des Milliardenlochs im Berliner Haushalt bei. Wohingegen die Folgen katastrophal für Berlin sind, dessen weltweites Alleinstellungsmerkmal seine einzigartigen und vielfältigen Kulturlandschaft ist. Und zwar nur die.
Die geplanten Einsparungen zerstören nachhaltig die kulturelle Infrastruktur und werden zu drastischen Programmkürzungen, Entlassungen und Schließungen führen. Vielfalt, Exzellenz, Resilienz und Gesellschaftlicher Zusammenhalt stehen auf dem Spiel.
Das GRIPS Theater selbst sieht sich mit einer Kürzung von 300.000 Euro konfrontiert. Mögliche Maßnahmen, um die Kürzung zu kompensieren, und die Konsequenzen wären:
Erhöhung der Eintrittspreise um 50%: Diese Maßnahme trifft die DNA des GRIPS Theaters direkt. Denn im GRIPS wird das UN-Kinderrecht auf Teilhabe an Kultur für alle ermöglicht, da hier der Zugang zu Kultur niedrigschwellig für alle Kinder und Jugendliche ist, unabhängig vom Einkommen der Eltern. Eine drastische Erhöhung der Eintrittspreise widerspricht völlig dem Geist des Hauses und auch dem des Kinderrechts auf kulturelle Teilhabe, denn es würde viele junge Menschen ausschließen.
Streichung aller neuen Produktionen in 2025: Der Produktionsetat des GRIPS Theaters beträgt pro Jahr 280.000 Euro. Den könnte man natürlich komplett streichen. Aber: Ein Theater ohne neue Produktionen führt sich selbst ad absurdum, denn es legt das künstlerische Schaffen lahm.
Unabhängig davon ist diese Maßnahme kurzfristig kaum umsetzbar, denn die Verträge für das Jahr 2025 sind unterzeichnet. Die Auflösung dieser Verträge würde erhebliche Kosten nach sich ziehen.
Streichung von festen Stellen: Das GRIPS Theater arbeitet ohnehin mit einem äußerst knapp besetzten Personalbestand, zumal viele der Stellen auch nur Teilzeitstellen sind. Die Mitarbeiter*innen sind schon jetzt dicht an der Belastungsgrenze. Eine Reduzierung des Personals würde diese angespannte Situation verschärfen und die Funktionsfähigkeit des Theaters ernsthaft gefährden. Gleiches wäre der Fall, würde man die Gelder für Honorarkräfte und Gäste im Ensemble streichen.
Wie kann man das GRIPS unterstützen?
Im Moment tatsächlich v.a., indem Ihr/Sie die Petition unterschreibt – bis Montag, 25.11., denn dann wird sie nachmittags dem Kulturausschuss übergeben. Mit Stand heute haben über 100.000 Menschen bereits unterschrieben:
Petition: Berliner Kultur in der Haushaltskrise schützen
Auf der Website des Aktionsbündnisses #berlinistkultur gibt es immer die aktuellsten Informationen zu den Protesten.
Presseschau (Auswahl)
Übersicht über alle geplanten Kürzungen des Senats
RBB Sondersendung am 19.11.24
Mitschnitt des Solidaritärskonzerts in der RBB Mediathek
„Wie die Kultur totgespart wird“ Deutschlandfunk Kultur
dpa / Der Tagesspiegel, Tagesschau, rbb Abendschau, Radio3, Radio3, radioeins, Inforadio, WDR, Der Spiegel, Die Zeit, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Berliner Morgenpost,Berliner Morgenpost, Der Tagesspiegel, Der Tagesspiegel, Der Tagesspiegel, Der Tagesspiegel, B.Z., B.Z., nachtkritik.de, n-tv.de, stern.de, radioeins, rbb24.de, rbb24.de, rbb24.de, tag24.de, kulturnews.de
Eindrücke vom Solidaritätskonzert am 19.11.24: